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Keine Schoßplatzkarten!

 

28. / 29. November 2013

Das Ende vom Wurschtzimmer ist das Ende meiner Kindheit | 16+

 

gruppe krokodil | Gastspiel

 

Wenn die Gäste dann weg sind, dürfen wir essen. Was die Gäste nicht wollten. Natürlich ist heute noch viel vom 1er Menü da, weil niemand isst gern a gebackene Leber. Mir grausts.

 

E i n   K i n d .          

Ein Landgasthaus, Niederösterreich, 1980er Jahre: Der achtjährige Sohn des Familienbetriebes serviert im Mittagsgschäft; ein Teller rutscht ihm aus der Hand, zerbricht. Für die gelangweilten Schanksteher eine willkommene Abwechslung. Der potscherte Junior-Chef aber möchte gar kein Chef sein. Statt im Gasthaus mitzuhelfen, spielt er lieber im Gerümpel vom Wurschtzimmer. Still und heimlich baut er an einem U-Boot, um damit abzutauchen und in der Einsamkeit eines Moments seine Ruhe zu haben. Und dann ist da eine dünne Wand. Mit einem Spalt. Eine winzige Öffnung zur Gaststube, durch die sich monströse Worte verirren; Worte, die die Feinheit des kindlichen Sensoriums überraschen und in die ungeschützte Seele einfallen. In einer Verschachtelung von Dokumentation und Fiktion leuchtet das Stück die Lebenswelt eines Kindes aus. Autobiographische Erinnerungsbilder und Interview-Fragmente verstricken das Publikum in die Unerbittlichkeit kindlicher Wahrnehmung.

 

Wien, 2013: 100 weiße Schachteln werden in den Händen des Performers lebendig. Er ist wieder Kind und gibt den vermeintlich neutralen Schachteln ihre Bedeutung: Mal formieren sie sich zu einer Wand, mal zu einem Fahrrad, dann zu einem Periskop, während projizierte Animationen und Bilder über die Flächen und Kanten wandern. In einem Fenster im Bühnenhintergrund werden Objekte mittels analoger Overhead-Durchleuchtung zum Leben erweckt. Eine Erzählung zwischen Schachteln, Bildern und Objekten.

 

 

 

Performer: Fabricio Ferrari; Regie: Georg Pöchhacker; Buch: Georg Pöchhacker, Julia Rudolph; Visual Animation: Reinhold Bidner; Musik & Sound: Andreas Leitner; Dramaturgie & Co-Regie: Petra Freimund; Overhead-Projektion: Tobias Gossow; Musik: Monika Hasleder, Maria Putz, Phillip R. Schmiedlechner; Technik & Licht: Klaus Ambichl-Weiss; Dank an: Alois & Cilly Pöchhacker, Stefan Pöchhacker.